Gewöhnliche Schafgarbe – Achillea millefolium

Pflanzenaufbau & Erkennungsmerkmale der Gewöhnlichen Schafgarbe

Die Gewöhnliche Schafgarbe gehört zu der großen Familie der Korbblütengewächse (Asteraceae) und ist eine mehrjährige Pflanze. Sie wächst vorwiegend auf Wiesen, Weiden, Äckern und Wegrändern. Achillea millefolium blüht ca. ab Juni und bildet dabei sogenannte Scheindolden, diese sehen aus wie Dolden, sind aber Rispen. Darauf sitzen viele kleine Körbchen mit weißen Zungenblüten und leicht gelben Röhrenblüten. Manchmal sind die Zungenblüten auch zartrosa. Auf dem aufrechten Stängel sitzen wechselständig angeordnete, fein gefiederte, silbrig-grüne Blätter. Die Pflanze wächst als Staude aus einem weiten Rhizom und wird bis zu 90 cm hoch. 

Sammeln & Trocknen

Gesammelt werden kann das ganze Kraut, das heißt man kann es am Stängel abschneiden und in Büscheln zum Trocknen aufhängen. Wenn man allerdings nur die Blüten verwendet, dann kann man diese abzupfen und im Schatten trocknen lassen. Am besten ist es, wenn die Pflanze zur Mittagszeit gesammelt wird, dann wenn die Sonne am höchsten steht. Denn dann ist auch die Konzentration der ätherischen Öle am höchsten. Wenn man sehr anfällig ist, sollte man beim Sammeln der Gewöhnlichen Schafgarbe auf allergische Reaktionen achten. Man spricht hier von der sogenannten Schafgarbendermatitis, dabei handelt es sich um einen Hautausschlag.

Inhaltsstoffe & Wirkungsbereich

Achillea millefolium enthält unter anderem ätherisches Öl, Flavonoide, Cumarine, Salicylsäure, Bitter- und Gerbstoffe. Sie gilt als antimikrobiell, entzündungshemmend, antibakteriell, krampflösend und gallensekretionsfördernd. 

Die Gewöhnliche Schafgarbe ist bekannt für ihre blutstillende Wirkung, dabei werden die Blutgefäße zusammengezogen und die Gerinnung gefördert. Deshalb sollte man während der Schwangerschaft oder vor einer Operation auf die Einnahme verzichten. Ein Brei aus dem frischen Kraut auf die gesäuberte Wunde gelegt, hilft dabei die Blutung zu stoppen und die Wunde zu schließen. Da die blutstillende Wirkung so schnell vonstatten geht, ist es äußerst wichtig, die Wunde gründlich zu säubern, da ansonsten Dreck eingeschlossen wird und dies wiederum zu Entzündungen führen kann. Auch bei Nasenbluten können die Blätter oder der Stängel der Pflanze, leicht angedrückt, in die Nase geschoben werden. 

Die entzündungshemmende und schmerzdämpfende Wirkung durch die Salicylsäure ist sehr hilfreich bei Zahnschmerzen. Auf einem Schafgarbenstengel zu kaufen oder mit einem Absud zu spülen verschafft schnell Linderung. 

Die krampflösende Eigenschaft der Pflanze, die sie durch das Chamazulen im ätherischen Öl hat, macht sie in der Frauenheilkunde sehr beliebt. Ein Tee oder ein Sitzbad aus Gewöhnlicher Schafgarbe und weiteren “Frauenkräutern” ist eine sehr angenehme Begleitung während der Monatsblutung. Sie fördert eine zu geringe und hemmt eine zu starke Regel. 

Auch bei der Entgiftung ist die Gewöhnliche Schafgarbe nicht wegzudenken. Ein Leberwickel mit Schafgarbentee beispielsweise unterstützt das Organ in der gesamten Entgiftungsfunktion, indem der Leberstoffwechsel angekurbelt wird. Nicht nur die Leber, sondern auch der Magen-Darm-Trakt profitiert von der Pflanze. Die Flavonoide und das ätherische Öl wirken geschwürschützend. Auch bei Gastritis wirkt eine Teemischung aus Kamille, Fenchel und Schafgarbenblüten entzündungshemmend. Die Bitterstoffe der Gewöhnlichen Schafgarbe helfen bei Appetitlosigkeit und Völlegefühl.  

Kulinarischer Einsatzbereich

Grundsätzlich können sowohl Blüten als auch Blätter gegessen werden. Allerdings schmecken die Blätter recht bitter. Vereinzelt sind sie im Salat eine schmackhafte Zugabe, im Tee hilft ein Löffel Honig, um den bitteren Ton auszugleichen. 

Auch ein Sirup aus den Blüten ist sehr gut – hier geht’s zum Schafgarben-Sirup-Rezept

Schafgarben-Sirup

Geschichte, Mystik & Brauchtum

Rund um die Gewöhnliche Schafgarbe ranken sich zahlreiche Geschichten und Sagen, sie ist seit jeher von Mystik umgeben. Für die Druiden beispielsweise war das Kraut eine Liebespflanze. Als Strauß über dem Bett aufgehängt, sollte sie der Frau Lust und dem Mann Kraft verleihen. 

Auch als Mittsommerkraut ist die Gewöhnliche Schafgarbe bekannt. Früher hat man sie sowohl im Haus als auch im Stall aufgehängt, um vor bösen Geistern und Krankheit geschützt zu sein. Und wenn man im Traum Schafgarbe pflückt, so erwarten einen gute Neuigkeiten. Die feinen Fiederblätter der Pflanze gaben ihr unter anderem den Namen “Augenbraue der Venus”. 

Natürlich darf man die bekannteste Sage zur Namensgebung Achillea millefolium nicht vergessen, die rund um Achilles. Einerseits heißt es hier, dass im Troja-Krieg Achilles seine verwundeten Soldaten mit Gewöhnlicher Schafgarbe heilte und dadurch auch ihre blutstillende Wirkung bekannt wurde. Andererseits heißt es, dass Achilles als Baby nachts von seiner Mutter über das himmlische Feuer gehalten wurde, um unverwundbar zu werden. Da ihn seine Mutter an der Ferse hielt, war dies seine einzige Schwachstelle. Als er nun von einem Giftpfeil getroffen wurde und schwer verletzt war, riet ihm Aphrodite, die Wunde mit Gewöhnlicher Schafgarbe zu heilen. 

Auch als Räucherpflanze ist die Gewöhnliche Schafgarbe sehr beliebt. Sie soll die Intuition fördern und für Harmonie, Schutz und Stärke sorgen. Aus diesem Grund darf sie in den Räucherungen der Rauhnächte nicht fehlen.  

Umwelt-Aspekte

Im Garten ist die Gewöhnliche Schafgarbe gern gesehen, da sie durch ihren Duft einerseits Schädlinge abwehrt und andererseits nützliche Insekten anlockt. Außerdem heißt es, dass nur ein paar Blätter der Schafgarbe reichen, um den Kompost schneller zu zersetzen. 

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Frau, die an einem Laptop arbeitet
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